Welttag gegen Kinderarbeit 2024: Dringende Maßnahmen zur Beendigung von Kinderarbeit

photo: UN MINUSTAH Logan Abassi

Anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit am 12. Juni fordert der IGB im Einklang mit den weltweiten Selbstverpflichtungen und Zielen dringende Maßnahmen zur Beendigung von Kinderarbeit.

Dazu IGB-Generalsekretär Luc Triangle: „Die Welt hat Kindern das Versprechen gegeben, Kinderarbeit bis 2025 zu beenden, so wie dies im SDG 8.7 festgeschrieben ist. Aber es gibt immer noch 160 Millionen arbeitende Kinder. Die Regierungen müssen sich verstärkt um die Bekämpfung von Armut und sozialer Ungerechtigkeit bemühen und auf Rechten basierende dringende Maßnahmen vorschlagen, so wie es auch im Aufruf zum Handeln von Durban heißt. Sie können viel von der Arbeit, die Gewerkschaften leisten, lernen.“

  • Die Mitgliedsorganisation des Gewerkschaftsverbands von Ghana, die General Agriculture Workers’ Union, führte eine Kinderarbeitsklausel in Tarifverträge ein, setzte sich für das Recht auf Bildung für Kinder ein und befürwortete einen gebietsbezogenen Ansatz zur Beseitigung von Kinderarbeit mit Unterstützung des Global March Against Child Labor (Weltweiter Marsch gegen Kinderarbeit)
  • In Bangladesch haben sich Gewerkschaften mit Unterstützung des IGB Asien-Pazifik den Bemühungen, die Beendigung der Kinderarbeit zu beschleunigen, angeschlossen, indem sie Arbeitnehmende und Rettungsmissionen organisieren und sich für strengere Vorschriften und eine wirksame Durchsetzung einsetzen.
  • Die zunehmende Ausbeutung von Einwandererkindern an gefährlichen Arbeitsstellen durch Unternehmen in den USA hat die AFL-CIO veranlasst, ihren Ruf nach strengen Gesetzen zur Verhinderung des Missbrauchs von Kindern zu erneuern und die Arbeitgeber durch höhere Strafen zur Verantwortung zu ziehen.
  • In den Niederlanden setzen sich die CNV und die FNV aktiv für die Beendigung von Kinderarbeit in den Lieferketten ein, indem sie Vereinbarungen mit niederländischen Unternehmen über internationales verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln treffen. Ihre Mitgliedsorganisationen unterstützen auch Gewerkschaften in Asien und Afrika bei der Einführung kinderarbeitsfreier Zonen.

Luc Triangle fuhr fort: „Solange die Beschäftigten weiterhin für einen existenzsichernden Lohn und angemessenen sozialen Schutz kämpfen, wird die Geißel der Kinderarbeit fortbestehen. Wir wollen einen neuen Sozialvertrag für menschenwürdige Arbeit für alle Arbeitnehmenden, damit Eltern einen angemessenen Lebensunterhalt verdienen und Kinder in der Schule lernen können. Um diese Reformen zu erreichen, brauchen wir Demokratie an jedem Arbeitsplatz und darüber hinaus, damit die Beschäftigten immer ein Mitspracherecht haben.

Eine wesentliche Voraussetzung für die Beseitigung von Kinderarbeit ist, dass die Gier der Unternehmen ein Ende hat. Das bedeutet, dass wir die Sorgfaltspflicht in globalen Lieferketten durchsetzen und Unternehmen für die Ausbeutung von Beschäftigten und Kindern zur Rechenschaft ziehen müssen, insbesondere in der Landwirtschaft, wo über 70 Prozent der Kinderarbeit stattfindet.

„Wir fordern alle Staaten auf, ihre Umsetzung des ILO-Übereinkommens 182 über die schlimmsten Formen von Kinderarbeit zu verbessern, und wir fordern nachdrücklich die Ratifizierung des Übereinkommens 138 über das Mindestalter durch die 11 Regierungen, die dies noch nicht getan haben“.

Die Regierungen sollten auch den Pakt für die Zukunft, der auf dem SDG-Zukunftsgipfel im September 2024 verabschiedet wird, nutzen, um die Anstrengungen zur Beseitigung von Zwangsarbeit, zur Beendigung von moderner Sklaverei und Menschenhandel sowie zur Beseitigung aller Formen von Kinderarbeit zu intensivieren.

Anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit findet auf der Internationalen Arbeitskonferenz eine hochrangige Veranstaltung statt, die online verfolgt werden kann, und zwar hier.

Am 22. Juni organisiert der Global March Against Child Labour eine Veranstaltung um seinen gebietsbezogenen Ansatz. Einzelheiten zur Online-Teilnahme an der Veranstaltung sind hier zu finden.